Das erste Mal

Am Tag 1 erwartete mich mein Freund, von nun an ausschließlich Trainer genannt, am Eingang des Einkaufzentrums, in dem sich das Fitnessstudio befindet. Angemeldet hatte mich meine Sekretärin bereits zuvor online, sodass wir direkt in die Garderobe gehen konnte. Der Geruch widerte mich an. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so einem Gestank ausgesetzt gewesen zu sein, nicht einmal bei der Army. Ich dachte hier komme ich nicht mehr her. Die übrigen Gäste waren wie erwartet, ein Gemisch aus Bodybuildern, Studenten und Pensionisten. Alle waren aber sehr freundlich zu mir, was wohl dran lag, dass meinen Trainer jeder kannte; ich fühlte mich wohl. 

Dann begannen wir. Kurzes Aufwärmen, das mir eigentlich schon als Training gereicht hätte, und dann zur ersten Maschine. Pull ups, ich hasse sie heute noch. Nach der zehnten Wiederholung spürte ich meine Arme nicht mehr. Was gut war, denn so konnte ich weitermachen. Die nächste Stunde verging rasch, ich musste an verschiedenen Geräten trainieren, Trizeps, Schulter und Rücken. Mein Trainer gab mir immer das Maximalgewicht (gerade noch 3 Wiederholungen möglich) vor. Nachdem ich ohnehin nichts spürte, kam mir alles nicht so schlimm vor. Nach dem Training kauften wir uns Proteinshakes (wenn schon denn schon), die eigentlich gut schmecken. Auch der Rest des Tages verlief unspektakulär, mein Körper zeigte keine Reaktion. Dass dies nicht so bleiben würde, erfuhr ich am nächsten Tag.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, konnte ich meine Arme nicht mehr ausstrecken. Ich rief sofort meine Physiotherapeutin an, um verlangte einen Notfalltermin. Trotz meiner Schilderungen des Notfalles, gab sie mir erst in drei Tagen einen Termin. Mein Trainer erklärte mir, nachdem er sich nach meinem Befinden erkundigt hatte, ohne Schmerzen wird´s nicht gehen.

Am Tag meines Besuchs bei der Physiotherapeutin waren die Schmerzen nahezu verschwunden. Wir konnten uns daher darauf beschränken, zu erörtern, was mich eigentlich dazu getrieben hatte. Sie erklärte mir daraufhin, dass sie das mit dem Training grundsätzlich gut findet, dass das Fett allerdings dadurch nicht verschwinden würde. Ich würde später aussehen wie ein Bär, Fettschicht und darüber Muskeln. Ich wollte jedoch einen schön definierten Körper mit six packs und allem drum und dran. Sie stelle mir daher einen Diätplan zusammen, auf den ich nicht näher eingehen will. Nur so viel, ich hielt mich an ihren Plan und nahm pro Woche zwei Kilo ab.

Parallel zur Diät setze ich das Training fort, dreimal pro Woche für zirka 1 Stunde. Nach drei Monaten hatte ich trotz Rauchstopps zehn Kilo abgenommen. Alle Anzughosen und Jeans konnte ich durch neue ersetzen. Ich war jetzt schlank und hörte mit der Diät auf, ich achte aber nach wie vor darauf, gesund zu essen.

Der Muskelaufbau war nach drei Monaten optisch nicht zu erkennen. Dadurch, dass ich durch die Diät kaum mehr Bauchfett hatte, sah man am ehesten die Bauchmuskel. Dies gab mir den nötigen Ansporn, weiterzumachen.       

 Ich setzte mein Training fort.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nach 6 Monaten

Die Ausgangslage 08/2018

Stärke